Mittwoch, 20. September 2023

twentieth batch sold out!

thanks to all the great people out there the buck moon cassette, and with it the batch cwXIX, is sold out.

many thanks for your support, much appreciated!

you can still grap your copy of the navel and the zebularin tape bellow.

many thanks for your interest!

 

 

cosmic winnetou presents:

 Brankos Cassetten Corner

 

 

 

 

 

 

 

 

Branko Zebec lädt ein zum Cassetten Talk.

Zu Gast: César Luis Menotti

[Transkription: Joachim Henn]

 

cw61

navel - im norden (c40)

Cesar: „Die erste Cassette ist von Navel, cw 61, und die fängt so an“ (drone erklingt. Dann einzelne Klaviertöne). (beide schweigen und lauschen. Nach einiger Zeit, feierlich) Und die heißt: Im Norden.

Branko: „Und die wurde hier aufgenommen?!“

C: Ja. Und das Klavier wurde hart bearbeitet. Von uns.

B: Das gab’s ja jetzt auch noch nie, dass Branko am Ort des Geschehens…

C: (unterbricht) auf dem Trainingsplatz!

B: Ich hab extra meine alten Hosen noch rausgekramt. Die mit den zwei Streifen!

C: (lauscht der Musik) Ich finde es schwierig, da irgendwas dazu zu sagen.

B: Klar. (murmelt Unverständliches). Also die Mannschaft spielt auf jeden Fall sehr geduldig. Das gefällt mir. (sinniert zusammenhangslos) In dieser Hochtempo-Fußball-Zeit, in der die Menschen mit großen Kopfhörern auf den Ohren ihre Hunde ausführen…

C: (analysiert unbeeindruckt) ich glaube das hat schon damit zu tun, dass uns eine gute Abwehr wichtig ist. Spielaufbau eher aus der Ruhe. Stimmt. Also nicht so Liverpool-mäßig alle überrennen.

B: Ist schon ein bißchen gegen den Zeitgeist, so?

C: das fällt mir auf, jetzt wo du es sagst. Das war aber auch ein Ziel dieser Mannschaft, nicht sofort den Vorschlaghammer rauszuholen.

B: Aha. (keck) Das ist aber schon auch ein bißchen ein trademark dieser Mannschaft, oder?

C: (entschieden) Wir haben auch schon Spiele abgeliefert, bei denen es keine Gefangenen gab.

B: (unbeirrt weiter) das ist schon eine Stärke dieser Mannschaft, muss ich konstatieren.

C: Man spürt aber auch: diese Mannschaft ist über viele Jahre gewachsen. Da herrscht ein gutes Verständnis…

B: Die Ambitionen sind auf jeden Fall da, jetzt wo die Mannschaft, wie mir zugetragen wurde, dann doch so langsam (sucht schmunzelnd nach Worten) ins reifere Spielalter kommt.

C: Ja, wir müssen Gas geben, so lange es noch geht. (nachdenklich) Wir haben schon viel Zeit miteinander verbracht. (Schweigen, Lauschen. Spannungsgeladene Stimmung löst sich in versöhnlichem Durklang auf, umhüllt von tosendem Stadtverkehr).

Diese Aufnahmen waren relativ zeitaufwändig und für meinen Mitspieler nicht einfach. Ich bin da flexibler. Wir haben uns fast ein halbes Jahr lang fast jede Woche getroffen.

B: Das heißt, da wurden auch kontinuierlich irgendwelche Varianten eingespielt?

C: Nö. Aber mir ist beim Start immer wichtig zu wissen oder ein Gefühl zu bekommen in welche Richtung es geht. Dass wir uns darüber unterhalten, welche Stimmung es haben soll. Ich hab da schon bißchen vorgelegt mit „Im Norden“. Floyd kam dann mit „Nordlicht“. Das hat so den Rahmen gezeigt und so haben wir die Spielidee kreiert. Auch durch die Neuauswahl der Instrumente, Floyd wollte sehr viel mit Klavier machen. (lacht) Und das hier ist die Stelle, an der das Plektrum ins Klavier gefallen ist

B: Also doch recht viele Dribblings. Kommt das auch mit dem Alter?

C: Vielleicht das Selbstbewusstsein dafür.

B: (unterbricht überrascht) War da eben ne Blockflöte? Oder war das die Eisenbahn? Im Norden.

C: Blockflöte. (Neues Stück. erstes Stück der zweiten Seite) Da bin ich bißchen stolz drauf. Das ist eins meiner Lieblingsstücke. (Beide lauschen ergriffen). In der Vorbereitung auf diesen batch habe ich bemerkt, dass Duette eigentlich eine ziemlich interessante Sache sind. Die beiden anderen Akteure auf dem batch habe ich auf ‘nem Festival in Nürnberg gesehen und bemerkt, dass bei Duetten immer eine interessante Dynamik ist, die man als Publikum gut beobachten kann. Bei Bands bekommt man das nicht so stark mit wie die funktionieren, finde ich. Das hat mir großen Spaß gemacht. Als Grundidee habe ich versucht, möglichst unterschiedliche Duos zusammenzubekommen.

B: … das Ganze nimmt an Fahrt auf. In des Gegners Hälfte reingetragen.

C: …genau. Es kommt aber nicht zum finalen Angriff. Schon so ein bißchen Barcelona-mäßig. Man spielt ewig um den Strafraum rum und traut sich nicht abzuschließen.

B: Man will den Ball nicht verlieren!

C: Aaaah, und es macht auch Spaß, der Gegner hat keine Chance an den Ball zu kommen und man bestimmt das Spiel.

B: Wobei so ein chaos-Faktor ist schon was Schönes.

C: Dafür bist du ja eigentlich bekannt. Deshalb brauchen wir da auch deine Expertise ab und zu.

B: Den Ball muss ich zurückspielen. Unerreicht ist die Prägung der Begriffe vom linken und rechten Fußball.

C: Hab ich das gemacht? (schallendes Gelächter. Neues Stück) Das ist jetzt das letzte. Das ist aber schon fast traditionell bei uns.

B: (kenner- und gönnerhaft) Jajaja, das kenn ich auch von der ‚Gnome’s Pond‘, da gibt’s auch so ein Akustikgitarrenstück auf der zweiten Seite.

 

ferro tape,
home-dubbed in real time.
design by cosima pitz.
limited to 50 hand-numbered copies.
 
prices including postage

cw62

buck moon - nous (c40)

C: Gut. Dann gehen wir mal zum nächsten Tape. Das Kollektiv heißt Buck Moon. Das Tape hat einen französischen Titel…

B: Buck Moon? Klingt ja eher sehr unfranzösisch. Aber gut, mit Raymond Domenech und Didier Deschamps als Nationaltrainern geht es schon rustikaler zu.

C: Buck Moon ist zur Hälfte aus Mönchengladbach, und die andere Hälfte aus… Koblenz?

B: Wie? Ich dachte aus Frankreich.

C: Nein, der Titel ist französisch. Die heißt glaube ich Nous. Was heißt’n das überhaupt?

B: Mous?

C: Ein Südamerikaner kann natürlich kein Französisch.

B: Ich als Serbokroate bin da völlig raus. Pfff. Das ist für mich ein… (ahnungslos, sucht nach Worten) Potemkin’sches Dorf!

C: Das sind zwei sehr interessante Spieler. Der aus Mönchengladbach hat ein Label, das heißt Econore…

B: (sieht seine Vermutungen bestätigt) Da wollt‘ ich schon fragen danach…

C: Und der andere auch, das gibt’s noch nicht so lange. Hat auch ‘nen französischen Namen…

B: (schaltet sich ein) Ach, warte! Kommt der aus Münster? Ich hatte das Gefühl die beiden Label haben irgendwas miteinander zu tun. Grisaille?

C: Genau!

B: Auf allen Trainingsplätzen dieser Welt zuhause! (lacht)

C: Ja. Ich in Südamerika!

B: Das ist im Süden!

C stimmt! (Gelächter). Witzigerweise hab ich das erste Zusammenspiel von denen gesehen. Das wäre mir nie aufgefallen, wenn sie mir das nicht gesagt hätten. Sehr viele Gitarren, sehr (unverständlich) moogig und supergut zusammengespielt. Das Konzert war super, und seitdem haben sie schon drei, vier Veröffentlichungen gemacht, und die waren alle gut, fand ich. Und deshalb habe ich sie gebeten, dass sie mir auch mal eine machen, und das ist jetzt die hier. Bloß haben sie hier ein neues Spielelement: Sie singen nämlich!

B: Unglaublich!

C: Auf meinem Platz sieht man das nicht so oft!

B: Überraschend!

C: (skippt zum nächsten Stück. Beide lauschen). Ja, man kann die Inspiration nicht ganz verleugnen.

B: Da wird die ganze Breite des Spielfelds ausgenutzt. Gefällt mir gut.

C: Da werden die Noise-Wurzeln gefeiert, was ich auch sehr gern mag. Das ist südamerikanisch.

B (entschieden): Nee nee, wenn überhaupt amerikanisch, dann eher latein- oder US-amerikanisch, das ist schon recht körperbetont.

C: Der Raum, den sie da beschreiben ist US-amerikanisch, hast recht. (Pause) Hier ist schon sehr viel Stimme.

B: Aber das ist ja auch angenehm, nachdem der Fußball so europazentriert geworden ist. Also ich spreche noch nicht von Saudi-Arabien, weil das ist dann die nächste große…

C (unterbricht) Aber das ist schon so ein bißchen der Gegenentwurf hier, man versucht, so eine Uralt-Spielidee in die Neuzeit hinüber zu retten. Wobei mir das auch schwerfällt…. Also ich könnte das nicht datieren, was ich da gerade höre.

B: Ich finde das ist eine Synthese aus mehreren Spieleinflüssen…

C: Ja.

B: …die auch gar nicht unbedingt aus der gleichen Ecke und der gleichen Zeit kommen.

C: (skippt)

B: Oh! Gleiche Seite? (halb erstaunt, halb bewundernd) Die ziehen das Spielfeld auf jeden Fall ganz schön weit auseinander.

C: das sind glaube ich auch die zwei… also die Doppelspitze bei dem Team. Ich weiß nicht wo die sich kennengelernt haben. Und auch die Labels sind schon unterschiedlich.

B: Im positiven Sinn sehr eigenwillige Spielauffassung. Und man darf gespannt sein, wohin die Reise geht.

 

ferro tape,
home-dubbed in real time.
design by cosima pitz.
limited to 50 hand-numbered copies.
 sold out at source!


cw63

 

zebularin - nachtarchiv (c64)

C: Den einen der beiden kennst du ja auch.

B: Jaja. Beinahe Landsmann. Mitglied der jugoslawischen Olympia-Auswahl. Wir haben zusammen die Bronzemedaille gewonnen, 1952 (Anm. d. Red.: es war die Silbermedaille). Und gefeiert (lacht) haben wir’s auf dem Dachbalkon von Markus Effenberger.

C: Ein Veteran. Wie hieß seine frühere Band?

B: Stale! Großartige Liveband!

C: Ich glaube ich hab die damals…

B: die haben auch im Großen Bär gespielt damals… und auch Sog. Da war Sascha Ackermann federführend.

C: (murmelt unverständliches. Es folgen minutenlange musikpolizeilich grenzwertige Abhandlungen über die Stuttgarter Hardcore-Szene der Nullerjahre und mehr).

B: Und wie heißt dann das Projekt?

C: Zebularin.

B: Ach so, ja. Die sind ja auf allen Spielfeldern Europas bestens bekannt.

C: Und das ist jetzt mal richtig lange. Zwei live aufgenommene Spiele, so gut wie nicht editiert und keine Overdubs. Und das hört man auch. Und das ist auch das, was ich mir so ein bißchen erhofft hatte, dass ich noch eine ganz andere Mannschaft trainiere, die dieses Spiel noch ganz anders… (rennt zum Wiedergabegerät und ruft von drinnen „das ist das falsche Stück!“ während beinahe zeitgleich ein Hupkonzert verschiedener Verkehrsteilnehmer und Fahrzeuge einsetzt)… (atemlos zurückkommend) das ist Zebularin!

B (hört noch dem verklingenden Hupkonzert hinterher und murmelt entrückt) …eine Kaskade von…

C (unbeirrt)… und die haben klar einen jazzigeren Ansatz, schon live, die waren die einzigen, die sich namentlich vorgestellt haben. Und ich fand es schon interessant, wie die zwei funktionieren, das war ein interessantes Konzert, auch, weil es das Publikum gespalten hat.

B: (erstaunt auf die überschaubaren räumlichen Überbleibsel der Stuttgarter Subkultur zeigend) Wie? Was? Da unten?

C: Nein, das war auch in Nürnberg. Ich fand das interessant, die haben sich Zeit gelassen, sich die Bälle zugespielt, Kartmann (Anm. d. Red.: der Schlagzeuger) ist halt schon ganz klar ein Jazzer, das merkt man auch an solchen Sachen, die haben ewig Soundcheck gemacht, weil sie sich wochenlang vorher nicht gesehen hatten, erst mal so antasten, sich rantasten, sich gegenseitig grün werden kurz vor dem Konzert, und dann beim Konzert konzentriert das Spiel durchziehen. Ich hab die auch einmal mit Bassisten gesehen, da fand ich die eigentlich noch geiler.

(abschließend) Ja, das sind so die drei Mannschaften, das ist cw XX, also (spricht die Buchstaben) XX, und ab nächster Woche fange ich an, das Zeug zu überspielen. Die Location, da, wo sie’s live aufgenommen haben, hat mir der Kartmann erzählt, ist übrigens in der Gablenberger Hauptstraße, das ist so ein winziges Kino, so’n Kultur-Kunstkino, eigentlich ist das nur ein Raum, der ist nicht so viel größer als das hier (breitet Arme aus und steckt die Pupillen in eine andere Ecke des vor ihm liegenden Trainingsplatzes).

B: (kurz zusammenfassend) Da haben die das aufgenommen?

C: Ja.

B: Im Osten!

C: Stimmt.

B: Aber das ist doch eine schöne Klammer für die drei Tonträger: Im Norden. Dann die zwei Jungs aus dem Westen. Die hier aus dem Osten. Und der Herausgeber aus dem Süden.

C: (zweifelnd) Naja, also ausm Süden?

B: (bestimmt) Menotti aus dem Süden!

C: Ah ja! Damit haben wir dann alle vier Himmelsrichtungen abgedeckt. Quasi das ganze Universum.

B: Das Universum in einem batch! (Vorhang)

(aus dem off)

C: Dabei wollte ich eigentlich nur zwei Leute haben, die zusammen Musik machen (wilde Percussionklänge erklingen).

B: Jetzt geht’s aber dann doch ganz schön druckvoll zur Sache hier.

C: Ja ja ja. Der Kartmann ist der Nachbar vom Floyd. Deren Kinder spielen immer zusammen. So klein ist Stuttgart. (angenehm dronige Sounds erklingen. Aus dem Nebenraum) Also altbekannte Spielideen sind auch dabei. Aus dem Repertoire quasi.

B: Ja guttä. Aber es funktioniert.

 

ferro tape,
home-dubbed in real time.
design by cosima pitz.
limited to 50 hand-numbered copies.

prices including postage

Mittwoch, 29. März 2023

nineteenth batch sold out at source!

thanks to all the great people out there batch cwXIX is sold out.

many thanks for your interest and for your support, much appreciated!

Freitag, 10. Februar 2023

cw58

celer 
wasted in the waiting c92

let's talk about minimalism? maximal impact with minimal ingredients? dynamite? saltpeter and sulphur? no. loops and silence. the-world-repeats-itself-and holds-its-breath -magic. tranquile and beautiful. forever.

celer creates the finest drone loop ever full stop. you won't ever miss them again so go and buy this tape now.
originally a digital release in 2020, first time on a physical format, limited edition of 50 copies.
do i have to continue?
 
 
ferro tape,
home-dubbed in real time.
cassette comes in plastic-free, heavy-weight cardboard slipcase,
design by cosima pitz.
limited to 50 hand-numbered copies.
sold out at source!

cw59


günter schlienz
ausflüge II c40
ausflüge muss man machen.
erst kürzlich habe ich welche mit cosima pitz gemacht.
aber ausflüge muss man machen so viele wie geht.

also schuhe schnüren, kassette kaufen, und los geht's!
 
ferro tape,

home-dubbed in real time.
cassette comes in plastic-free, heavy-weight cardboard slipcase,
design by cosima pitz.
 limited to 50 hand-numbered copies.
sold out at source!